Die Görbelheimer Mühle ist eine der ältesten und größten Mühlen in der Wetterau, die am Ende der 1960er Jahre ihren Mühlenbetrieb eingestellt hat und in der seit dieser Zeit in mehreren Etappen die ehemaligen Wirtschaftsgebäude in Wohneinheiten umgebaut wurden. Eine der vorerst letzten größeren Bauvorhaben in der denkmalgeschützten Mühle begann 2007 mit der ersten Baustufe zum Umbau der alten Mühlenscheune in insgesamt 6 Wohneinheiten. Hierzu hatten sich die 4 Eigentumsparteien mit dem Denkmalschutz im Vorfeld auf ein Außenkonzept geeinigt. Dieses Konzept hatte die Zielsetzung der Erhaltung der Mühlenscheune durch eine Umnutzung zu Wohnraum unter der Maßgabe, dass die ursprüngliche Backsteinfassade in ihrer Optik erhalten bleiben soll, die Scheunentore durch große Fenster/Türen ersetzt werden und der Dachstuhl durch einen Aufbau (Belvedere) zum Lichteinfang ergänzt werden soll. Die jetzige Baumaßnahme mit der Zimmerei Schmidt hatte die anspruchsvolle Vorgabe, dass auf einer Grundfläche von c. 5 mal 20 Meter eine Wohneinheit in Holzständerbauweise entstehen sollte, die durch entsprechende Bauweise und einer Haustechnik auf neuestem Stand, den Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Dies wurde durch eine Wasser-Wasser Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik Anlage (ca. 9 kw Peakleistung) erzielt. Die Entscheidung für die Zimmerei Schmidt basierte einerseits auf einer Empfehlung der Tiefbaufirma Daniel Czempin, der auch Nachbar und Miteigentümer ist und bereits sehr positive Erfahrungen mit der Zimmerei hatte und andererseits auf die sehr positiv verlaufenden Vorgespräche zum Planungskonzept und zur Ausführung. Sehr hilfreich war die Tatsache, dass die Zimmerei mit ihrem Netzwerk von beteiligen Firmen als Generalunternehmer fungierte, inklusive Planungsleistungen für Statik und Bauantrag und auch alle erforderlichen energetischen Berechnungen durchführte. Andererseits gab es aber auch keine Berührungsängste mit lokalen Betrieben aus meinem Netzwerk in der Wetterau bzw. Nordhessen.
Haustechnik: Wasserwärmepumpe und Photovoltaik-Anlage
Mir persönlich war es wichtig, dass nachhaltige Baumaterialien verwendet wurden und dass die Ausführung auf entsprechend hohem handwerklichen Niveau erfolgte. Dies war durch die Auswahl aller beteiligten Handwerksbetriebe gesichert. Beeindruckend war die exzellente Koordination aller beteiligten Betriebe. Der Tiefbau, sowie die erforderlichen Umbau- und Stützmaßmaßnahmen der alten Backsteinhülle erfolgte durch die Baufirma Daniel Czempin, der zusammen mit Nachbar und ebenfalls Bauherr Julian Endrizzi, alle erforderlichen Maßnahmen in Rekordzeit umsetzte, so dass die Zimmerei Schmidt anschließend den Rohbau im geplanten Zeitraum erstellen konnte. Die wesentlichen Gewerke im Innenausbau erfolgten eng getaktet durch das Netzwerk der Zimmerei Schmidt. Alle Metallarbeiten im Außen- und Innenbereich für die Stahlwangentreppe oder auch die Stahlrahmen für die begehbaren Glasflächen wurden durch die Schlosserei Markus Wanka aus Wöllstadt durchgeführt. Die sehr aufwendigen dreifach verglasten Holz-Alu-Fenster wurden durch die Zimmerei Bernd Zimmermann aus Twistetal – Elleringhausen (Nordhessen) erstellt, der seit vielen Jahren die Görbelheimer Mühle mit erstklassigen Fenstern versorgt. Die erforderlichen Arbeiten mit Sandstein im Eingangsbereich wurden vom Steinmetzmeister Lars Groth aus Frankfurt ausgeführt. Zu guter Letzt wurde eine maßgefertigte Küche von Schreinermeister Michael Merkle von „moebelplusraum“ aus Stuttgart geplant, gebaut und installiert. Insgesamt lag die Bauzeit deutlich unter einem Jahr. Alle Gewerke und Arbeiten wurden ausnahmslos fehlerfrei und ohne die „üblichen“ Fehler am Bau ausgeführt. Der Kostenrahmen wurde eingehalten. Mein Fazit nach ca. 1 Jahr Wohnerfahrung: Die Wohnqualität und das Raumklima sind ausgezeichnet, was auch Rückschlüsse auf die Qualität der Materialen und der Ausführung zulässt. Ein rundum gelungenes Haus-im-Haus Projekt!
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